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Warum sind Schiffe weiblich?

Aus welchem Grund ist die Bezeichnung eines Schiffes eigentlich weiblich, obwohl sie auch Männernamen haben?

Beispiele: 

  • Die Bismarck
  • Die Gorch Fock
  • Die Bremen  
Fischkutter bei Sonnenaufgang

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Seeleute bezeichnen nicht nur das Meer als "die" See, auch ihre Schiffe tragen den weiblichen Artikel.

Um die Jahrhundertwende war es noch üblich, von dem Bismarck zu reden, so heißt es heute die Bismarck oder die Gorch Fock, obwohl die Namensgeber männlich waren. In der englischen Seefahrt ist es seit Jahrhunderten üblich, Schiffe als weiblich anzusehen. Von den Deutschen wurde der Brauch übernommen.

Warum ist das so?

Theorie Nummer 1: Seeleute sind der Meinung, ein Schiff sei rätselhaft wie eine Frau, denn erst nach der Jungfernfahrt weiß man genau, was man hat.

In einigen Kulturen und zu bestimmten Zeiten wurden Schiffe als männlich oder sogar als geschlechtsneutral angesehen. Aber in vielen Kulturen, einschließlich der englischen und deutschen, ist es üblich, Schiffe als weiblich zu bezeichnen, selbst wenn sie nach Männern benannt sind, wie die Bismarck oder die Gorch Fock.

Theorie Nummer 2: Eine weitere Theorie, warum Schiffe als weiblich angesehen werden, hat mit der Rolle der Frau als Lebensspenderin zu tun.

Schiffe wurden oft als Mutterleiber gesehen, die ihre Besatzung auf See nährten und schützten. Sie wurden als lebendige Wesen angesehen, die in der Lage waren, ihre Besatzung sicher durch die gefährlichen und oft unbekannten Gewässer zu führen. In diesem Sinne könnte das Schiff als eine Art Mutterfigur angesehen werden, die für ihre "Kinder" sorgt.

Theorie Nummer 3: Eine weitere Erklärung "Heimat und Geborgenheit"

Es gibt auch eine praktische Erklärung. In der Vergangenheit, als die meisten Seeleute Männer waren, könnte die Bezeichnung von Schiffen als weiblich dazu gedient haben, ein Gefühl der Vertrautheit und des Komforts auf See zu schaffen. Die Seeleute verbrachten oft Monate oder sogar Jahre auf See, weit weg von ihren Familien und geliebten Menschen. Indem sie ihr Schiff als weiblich bezeichneten, konnten sie vielleicht ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit schaffen.

Die Rolle der Frauen in der Seefahrt

Obwohl Schiffe traditionell als weiblich angesehen werden, war die Seefahrt lange Zeit eine von Männern dominierte Domäne. Aber das hat sich im Laufe der Zeit geändert. Heute gibt es viele Frauen, die als Kapitäne, Offiziere und Crewmitglieder auf Schiffen arbeiten. Ihre Präsenz und ihr Beitrag zur Seefahrt könnten dazu beitragen, die traditionelle Verbindung zwischen Schiffen und Weiblichkeit zu stärken und zu erneuern. 

Wie geht es weiter? Gleichberechtigung auch in der Seefahrt

Die Tradition, Schiffe als weiblich zu bezeichnen, wird von einigen Stellen infrage gestellt. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich diese Tradition in der Zukunft entwickelt, da unsere Gesellschaft weiterhin ihre Vorstellungen von Geschlecht und Gleichberechtigung weiterentwickelt.

So hat die französische Regierung im Jahr 2014 angekündigt, dass sie Schiffe in offiziellen Dokumenten nicht mehr als weiblich bezeichnen wird, sondern als geschlechtsneutral. Diese Entscheidung wurde mit dem Wunsch begründet, die Sprache zu modernisieren und geschlechtsspezifische Stereotypen zu vermeiden.

Videos zum Thema "Schifffahrt"

Video: Luxus auf dem Meer: Die Geschichte der Kreuzfahrt (Teil 1) | Unsere Geschichte | NDR Doku

Länge: 43:53 Minuten

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Video: Traumberuf Kapitän: Von Hamburg-Cranz nach Casablanca | die nordstory | NDR Doku

Länge: 58:56 Minuten

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Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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