Die Redewendung "Herkules am Scheidewege" weist auf einen Gewissenskonflikt hin, den zu lösen jemandem schwer fällt.
In einer von Xenophons Erinnerungen an Sokrates lässt Sokrates eine Geschichte des Sophisten Prodikos von Keos (um 430 v. Chr.) erzählen. Es wird berichtet, wie Herkules als Jüngling in der Einöde an einem Scheideweg zwei Frauen begegnete, der "Lust" und der "Tugend". Beide Frauen schilderten die eigenen Vorzüge und die Fehler der anderen. Lange schwankte Herkules, welchen Weg er einschlagen sollte und entschied sich für die Tugend.
Wenn wir heute sagen "Herkules am Scheidewege", dann meinen wir, dass jemand auf seinem Lebensweg an eine Gabelung kommt, die ihm zwei entgegengesetzte Wege eröffnet, und eine schwere Entscheidung zu treffen hat.