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Lese, welche wunderbaren Wirkungen für den Aufenthalt und die Betätigung in der Natur in jüngsten Studien nachgewiesen werden konnten. Erfreulich zudem: Du musst keinen großen Aufwand betreiben!

Schon 5 Minuten pro Tag von einer der hier beschriebenen "Grünen Übungen" führen zu nachhaltigem Gewinn für deinen Geist und deinen Körper.

Naturverbundenheit im Zeitalter des Smartphones

Ob das auf Dauer gutgeht? Menschen in den Industrienationen verbringen heutzutage 20 bis 25 Prozent weniger Zeit in der Natur als noch vor 20 Jahren (Studie von Oliver R. W. Pergams und Patricia A. Zaradic). Erschwerend kommt hinzu, dass schon 20 Jahre zuvor, 1987, wir "Zivilisierte" nicht unbedingt das waren, was landläufig als Waldschrat bezeichnet wird.

Dabei haben der Aufenthalt und die Betätigung in der Natur so viele erstaunlich erfreuliche Auswirkungen auf den Menschen. Neueste Studien belegen dies eindringlich anhand von fünf außergewöhnlichen Heileffekten.

"Köstliche, gesunde, stille Nacktheit in der Natur! O könnte die arme, kranke, geile Stadtmenschheit dich nur einmal wieder wirklich kennen lernen."

Walt Whitman, Tagebuch, 1877

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Der Aufenthalt in der Natur reduziert akuten Stress

In Japan gibt es die Tradition des Waldbadens, shinrin-yoku. Dabei sucht man einen Wald auf und atmet bewusst eine Zeitlang den Geruch der Bäume ein. Auch in Deutschland finden sich erste Freunde dieses japanischen Brauches.

In einer Studie (Prof. E. Morita et al.) wurden 498 Teilnehmern auf Basis mehrfacher Befragung anhand einer Stimmungs-Skala nach einem gemäß Waldbadtradition gestalteten Aufenthalt in der Natur bewertet. Es zeigte sich, dass

  • die Munterkeit stieg an dem Waldtag im Vergleich zum Kontrolltag deutlich an
  • die Rate der "Feindseligkeit" gegenüber den Mitmenschen ging signifikant zurück,
  • die Menschen fühlten sich weniger depressiv,
  • je höher der Stress, den jemand vor dem Waldtag empfand, umso wohltuender war der Effekt des Waldbadens.
  • Waldbaden wirkte vor allem bei Personen mit chronischem Stress.

Das (euphorische) Fazit der Forscher:

"Waldumgebungen können buchstäblich als 'therapeutische Landschaften' betrachtet werden."

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Wasserumgebungen zeigten eine besonders wohltuende Wirkung

Kreativitäts-Kick

Eine Studie von Atchley und anderen konnte zudem zeigen, dass die Kreativität beim Lösen einer Problemstellung nach einem Aufenthalt in der Wildnis - frei von jeglicher Technik - deutlich ansteigt. Die Forscher nennen eine Kreativitäts-Steigerung von erstaunlichen 50 Prozent.



Die Natur ist die beste Apotheke.

Sebastian Kneipp

Ein Aufenthalt in der Natur vitalisiert

Sich draußen aufzuhalten und zu bewegen führte in fünf Studien (Richard Ryan u. a.) bei den Teilnehmern zu einem Gefühl höherer Vitalität. Die Menschen fühlten sich merklich lebendiger.

Das Fazit von Professor Richard Ryan, Hauptverantwortlicher der Studie:

"Natur ist Treibstoff für die Seele."

Statt zu einem Kaffee zu greifen, wenn man sich energielos fühlt, wäre es besser, einen Kurzaufenthalt in der Natur zu versuchen. Zudem führe die höhere Vitalität zu einer höheren Widerstandskraft gegen körperliche Krankheiten.

Ryans empfahl: "Einer der Wege zur Gesundheit ist das Verbringen von mehr Zeit in natürlichen Umgebungen."


"Die Natur muss gefühlt werden."

Alexander von Humboldt

 

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Die Natur fördert den inneren Frieden und die "Verbindungen" in unserem Geist

Eine weitere Studie (Hunter u. a., 2010) kam zu dem Ergebnis, dass ruhige, natürliche Umgebungen (z. B. eine stille Seenlandschaft, ein Strand) den Frieden in unserem Geist (definiert als einen subjektiven Zustand innerer Ruhe und Selbstreflexion) begünstigt.

Der Studienablauf: Die Teilnehmer der Studie bekamen Bilder präsentiert. Beim Betrachten wurden ihre Gehirnaktivitäten gemessen. Verglichen wurden die Effekte der ruhigen Natur-Bilder mit den Effekten von belebten städtischen Bildern (z. B. stark befahrene Straßen).

Neben dem subjektiven Friedensgefühl konnte anhand der Gehirnscans gezeigt werden, dass friedliche Szenen die Konnektivität zwischen verschiedenen Gehirnzentren erhöhten.

"Zurück zur Natur!"

Jean-Jacques Rousseau

 

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Grüne Übungen verbessern Stimmung und Selbstwertgefühl

... und zwar in kurzer Zeit!

Jo Barton und Jules Pretty untersuchten anhand der Auswertung von zehn Studien mit insgesamt 1.252 Teilnehmern, welche Dosis an Natur und "Grünen Übungen" die beste für die psychische Gesundheit sei. Bewertet wurden diese anhand der Effekte auf das Selbstwertgefühl und die Stimmung der Probanden.

Es muss nicht immer Sport sein!

Unter "Grünen Übungen" fanden sich in den zehn Studien verschiedenste Beschäftigungen:

  • Spazierengehen
  • Gärtnern
  • Fahrradfahren
  • Fischen
  • Reiten
  • Bootfahren
  • ...

In den Studien zeigte sich: Sowohl die Stimmung als auch das Selbstwertgefühl erhöhten sich durch die "Grünen Übungen".

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studienauswertungen bestand darin, dass mit nur fünf Minuten dieser "Grünen Übungen" schon ein hoher Anstieg des Selbstwertgefühles erreicht wurde. Ein weiteres Beispiel für das Pareto-Prinzip.

Dies galt für Männer und Frauen. Der höchste Effekt war bei jüngeren Menschen nachzuweisen.

Ein weiteres Ergebnis der Forscher lautete: Wasser hat einen besonders fördernden Effekt auf unser psychisches Wohlbefinden. Feng Shui lässt grüßen.

Umzug im selben Ort

Man muss nicht aufs Land ziehen, um von den heilenden Kräften der Natur zu profitieren. Eine Studie (Alcock et al., 2014) konnte zeigen, dass Menschen, die in grünere Gegenden ihrer Stadt zogen, eine signifikant bessere psychische Gesundheit in den Jahren nach dem Umzug aufwiesen. Diese Verbesserung war zudem von Dauer.

"Der beste Arzt ist die Natur, denn sie heilt nicht nur viele Leiden, sondern spricht auch nie schlecht von einem Kollegen."

Ernst Ferdinand Sauerbruch

 

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Ein Spaziergang verbessert das Kurzzeitgedächtnis und Konzentrationsleistung

Marc Bermann und andere untersuchten an der Universität Michigan die Auswirkungen eines Spaziergangs in der Natur auf unsere kognitiven Fähigkeiten. Mit den Teilnehmern wurde zunächst ein 35-minütiger psychologischer Erinnerungstest durchgeführt.

Nach diesem Test wurde die eine Gruppe zu einem Spaziergang in einen Wald geschickt, die andere durfte in den Straßen einer Stadt flanieren.

Im Ergebnis zeigte sich, dass die Waldspaziergänger den Gedächtnis-Test um 20 % besser abschlossen. Die Probanden, die auf belebten Straßen flaniert waren, konnten sich hingegen nicht verbessern.


Ganz generell scheint der Aufenthalt in der Natur die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Eine Studie an 421 Kinder mit ADHS kam zu dem Schluss, dass grüne Spielumgebungen die Fähigkeit zur Konzentration signifikant fördern.

Bei hyperaktiven Kindern kamen die Vorteile nur bei relativ offenen grünen Umgebungen zum Tragen.


Unsere Empfehlung zu den Erkenntnissen

Finden Sie eine Betätigung in der Natur, die Ihnen Freude bereitet. So wird es Ihnen deutlich leichter fallen, diese jeden Tag für zumindest ein paar Minuten durchzuführen.

So es Ihnen möglich ist, suchen Sie hierfür waldige Umgebungen oder Wasserläufe auf. Atmen Sie während Ihrer "Grünen Übung" bewusst und tief durch die Nase.

Beurteilen Sie die Wirkung Ihrer Naturtätigkeit nicht nur direkt beim bzw. unmittelbar nach dem Ausführen. Schauen Sie, welche Effekte sich nach einigen Monaten einstellen.

Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

https://www.blueprints.de

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