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NEIN sagen lernen – Tipps und die Geschichte von Laura

Nein sagen ist nicht immer leicht, denn manchmal fehlt der Mut, manchmal die passende Erklärung für das Nein oder wir lassen uns schlicht überreden. Wenn dann noch der Glaubenssatz "Mach es allen recht" stark ausgeprägt ist, wird es nicht einfacher, ein "Ja, okay" in ein "Nein, im Moment nicht" zu verwandeln. Aber lese selbst über die Ursachen, die Möglichkeiten und Übungen. Lese hier auch die Geschichte von Laura, die nicht nein sagen konnte und wie sie es endlich lernte.  

Nein sagen lernen

Inhalt: Nein sagen lernen

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1. Warum fällt es schwer, Nein zu sagen?

Es gibt verschiedenste Gründe, warum es häufig ein "Ja" ist, das eigentlich ein "Nein" sein sollte. Hier nun die aus unserer Sicht wichtigsten.

1.1. Ich will es allen recht machen

Wenn ich den inneren Antrieb habe, es immer allen recht zu machen, dann sage ich lieber erstmal "Ja". Leider wird es mit einem späteren "Nein" hinterher nicht leichter, denn ich möchte ja niemanden enttäuschen. Ich habe Angst, nicht gemocht zu werden. Also vermeide ich lieber Konflikte und bin immer hilfreich und gut. 

  • "Wenn ich NEIN sage, dann mag er mich nicht."
  • " ..., dann bin ich egoistisch."
  • "..., dann wirke ich herzlos."
Artikel: Mach es nicht allen recht

Recht machen

1.2. Es allen recht machen wollen – das Problem, der Antreiber und die 5 Lösungsschritte

Wer das Patentrezept für das Scheitern sucht, der sollte genau das probieren: "Versuche, es allen recht zu machen". Wie formulierte es Franz-Josef Strauß einst so treffend: "Everybody's Darling is Everybody's Depp".

Menschen, die es jedem recht machen möchten, haben einen schweren Stand, denn das ist nicht möglich und raubt viel Energie. Außerdem führt dieses Verhalten häufig zu dem, was der Handelnde gerade nicht will. Lies hier, warum diese Verhaltensweise quasi eine Falle ist und was wir dagegen tun können. Zeitkonto und Selbstwertgefühl werden es dir danken.

Hier weiterlesen

1.3. Ich möchte gebraucht werden

Wer als Kind gelernt hat, dass Helfen das Wichtigste ist und ständig gesagt bekommt, dass Geben seliger als Nehmen ist, bei dem kann ein Helfersyndrom entstehen. Wer sich nur dann gut fühlt, wenn er anderen hilft, für den kommt dann "Nein sagen" gar nicht in Frage, obwohl es für beide Betroffenen besser wäre.

  • "Denk dran, was deine Mutter gesagt hat. Immer schön bescheiden bleiben und immer anderen helfen."
Artikel: Helfersyndrom überwinden

Was tun gegen das Helfersyndrom?

Helfersyndrom – Was tun? Tipps, Ursachen, Maßnahmen und Selbsttest

Du kennst sicher den Witz mit der älteren Dame, die am Straßenrand steht. Ein junger Mann kommt des Weges und hakt sich bei der Dame unter und begleitet sie über die Straße. Doch die Dame wehrt sich und zwar immer vehementer. Auf der anderen Straßenseite angekommen, geht der junge Mann seines Weges.

Eine andere Dame, die das Ganze beobachtet hat, fragt die ältere Frau: "Warum sind Sie denn so störrisch und undankbar zu dem jungen Mann gewesen? Er wollte Ihnen doch nur über die Straße helfen."

Darauf die ältere Dame: "Ich wollte aber gar nicht über die Straße."

Hilfsbereitschaft ist wichtig und wertvoll. Wenn der Wunsch zu helfen jedoch zu dominierend wird, dann wird es problematisch und das Resultat ist für die Betroffenen nicht immer komisch. Lese hier über das Helfersyndrom, seine Ursachen und Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun. Nutze auch den Selbsttest.

Hier weiterlesen

1.4. Ich will nichts verpassen

Wenn ich immer dabei sein möchte, weil ich Angst habe, etwas zu verpassen, dann kann das auch mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun haben.

Wenn uns jemand fragt, ob wir mit zu einer Veranstaltung wollen, dann springt bei so manchem das Kopfkino an und Gedanken huschen durchs Gemüt. 

  • "Wenn ich nicht dabei bin, dann kann ich später nicht mitreden." 
  • "Wenn ich nicht mitkomme, dann mögen mich die anderen vielleicht nicht mehr."
  • "Wenn ich nicht dabei bin, dann reden sie vielleicht über mich."
  • ...

1.5. Ich habe Angst vor ...

Angst ist nie ein guter Ratgeber, aber das schreibt sich leichter als es möglich ist, dem Rat zu folgen. Wer Angst hat, seine Stelle zu verlieren, der sagt nicht "Herr Müller, Sie haben mir gestern eine Aufgabe gegeben, die extrem wichtig ist und bis heute Abend fertig sein soll. Nun geben Sie mir diese Aufgabe, die auch Priorität A hat und bis heute Abend ebenfalls fertig werden soll. Das schaffe ich zeitlich nicht. Was können wir tun?"

Wer Angst vor Ablehnung bzw. davor hat, weniger gemocht zu werden, der sagt ebenfalls häufig JA, wo eigentlich ein begründetes NEIN besser wäre.

Wer befürchtet, sein "Freund" würde sich von ihm abwenden, wenn man ihm diesmal nicht helfen kann, der sagt nicht: "Georg, meine Bachelorarbeit muss ich bis Ende des Monats abgeben. Leider kann ich dir zur Zeit nicht helfen, deinen Carport am Wochenende aufzubauen."

1.6. Ich kann es am besten

So manchem spielt auch das eigene Ego einen Streich.

  • "Mensch, Gert, seit 10 Jahren machst du so einen tollen Job als Kassierer. Das kriegen wir ohne dich doch dar nicht hin. Komm, mach doch noch einmal 2 Jahre." Gert steht nach dem Satz etwas aufrechter und sagt: "O.k., aber dann ist wirklich Schluss." 

 

„Die Fähigkeit, das Wort "Nein" auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.“

Nicolas Chamfort (1741 - 1794), französischer Schriftsteller

Die Geschichte von Laura Müller

Laura fällt es schwer, NEIN zu sagen. Sie will hilfsbereit sein, eines Tages wird sie die Hilfe der anderen brauchen und ... sie hilft ja gerne. Das vereinfacht jedoch Lauras Leben nicht unbedingt, denn immer wieder wird ihr Zeit- und Energiekonto belastet. Manchmal ist sie aber auch einfach nur überrumpelt und ihr fällt nichts als Erwiderung ein. Dann sagt sie wieder "Ja, ok", obwohl es eigentlich ein "Dafür habe ich im Moment gar keine Zeit" oder ein "Ich habe den Eindruck, du nutzt mich aus ..." sein sollte. 

  • "Können Sie das bitte schnell mal erledigen, Frau Müller?"
  • "Frau Müller, Sie sind doch Spezialistin für so etwas. Bearbeiten Sie das bitte bis morgen?"
  • "Sandra, mach Du das doch bitte. Du kannst das viel besser."

Eines Tages fiel Laura ein Leitfaden in die Hände ... (Fortsetzung weiter unten)

Punkt 2

2. Umfrage: Aus welchen Gründen kannst du nicht Nein sagen?

Was bewirkt bei dir, dass du manchmal JA sagst, obwohl du NEIN sagen möchtest?

 

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Hier die bisherigen Antworten anschauen ⇓

Die bisherigen Stimmen:

Ich habe Angst vor Ablehnung bzw. davor, weniger gemocht zu werden. 132 Stimmen
Ich möchte den anderen nicht kränken. 122 Stimmen
Will es allen recht machen. 114 Stimmen
Ich möchte als hilfsbereit angesehen werden. 112 Stimmen
Möchte gebraucht werden. 94 Stimmen
Habe Angst, Menschen zu verlieren. 91 Stimmen
Ich will nichts verpassen. 52 Stimmen
Ich kann es am besten. 52 Stimmen
Habe Angst vor Jobverlust. 34 Stimmen

„Die kürzesten Wörter, nämlich 'Ja' und 'Nein', erfordern das meiste Nachdenken.“

Pythagoras von Samos (580 - 500 v. Chr.), griechischer Philosoph und Mathematiker

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3. Es hat Vorteile, wenn wir nicht NEIN sagen

Wenn wir nicht Nein sagen können, dann

  • sind wir ein bescheidener Mensch.
  • können wir anderen ein schlechtes Gewissen machen, weil wir soviel für sie getan haben.
  • sind nicht wir schuld, wenn wir unser Leben nicht so gestalten, wie es gut wäre.
  • gehen wir Konflikten aus dem Weg.
  • sind wir besonders gut und selbstlos, denn wir haben das Gefühl, nicht so schlecht und egoistisch zu sein wie viele andere.
  • vermeiden wir Schuldgefühle, weil wir niemanden enttäuschen.

Wir müssen somit etwas aufgeben, wenn wir NEIN sagen. Wir müssen bereit sein, einen Preis zu zahlen.

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4. Leitfaden und Übungen zum besseren NEIN sagen 

4.1. Sich mit Manipulation beschäftigen hilft

Wir werden alle täglich manipuliert. Ob durch Werbung, durch unser persönliches Umfeld, durch Verkäufer oder "unsere Katze". Man möchte, dass wir bestimmte Entscheidungen treffen, die für andere hilfreich oder angenehm sind.

Übung: Beobachte eine Woche dein Umfeld und auch dich selbst, wann folgende oder ähnliche Manipulationen stattfinden:

  1. Erst schmeicheln und dann fragen – "Du bist so ein Profi in dem Bereich. Wie konntest du das nur alles auch noch lernen. Ich schaffe es nicht mal meinen Drucker richtig anzuschließen. Könntest du mir kurz zeigen ..." 
  2. Jemand möchte beim anderen Schuldgefühle auslösen – "Aber damals, da habe ich dir auch geholfen ..."
  3. Die Mitleidstour wird gerne genutzt – "Leider habe ich niemanden mehr, der mir helfen kann. Aber ich kriege das bestimmt auch alleine hin." 
  4. Schlechtes Gewissen erzeugen – "Ja, Mama, das ist nicht wirklich wichtig. Aber die anderen in der Klasse haben alle die Schuhe und ich stehe dann irgendwie außen vor. Aber die sind ja auch ganz schön teuer."
  5. Unter Druck setzen – "Ich will dich ja nicht unter Druck setzen, aber den anderen fällt langsam auf, dass du kaum noch hilfst."
  6. Erpressung – "Das musst du entscheiden, aber beim nächsten Mal muss ich dann über eine leichte Mietanpassung nachdenken." 

Ihnen fallen sicher viele weitere Manipulationsversuche ein. Bei allen Beispielen wird hoffentlich deutlich, dass ein Konflikt entsteht. Diesen Konflikt kann ich durch das "Ja, okay ..." lösen oder durch Alternativen.

4.2. Kenne deine Glaubenssätze und überlege eine Alternative

Versuche, deinen Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen. Wie bereits weiter oben unter Punkt eins erwähnt, sind bestimmte Glaubenssätze nicht gerade förderlich, wenn wir an den richtigen Stellen "Nein" sagen möchten.

Glaubenssatz: Du musst es allen recht machen

Das ist leider nicht möglich. Wie sagte bereits Robert Bosch. "Es allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann." Hier ist es hilfreich, wenn wir an unserer Einstellung arbeiten. Wenn wir einen alternativen Glaubenssatz entwickeln.

Alternative Einstellung: "Es ist nicht deine Aufgabe es allen recht zu machen. Zum einen, weil es nicht funktioniert, zum anderen kommen die zu kurz, die es verdienen – und dazu gehörst auch du."

Tipps zu den alternativen Glaubenssätzen bzw. Einstellungen

Diese sind bewusst in der zweiten Person formuliert. So haben wir sie zumeist indirekt oder direkt gelernt. Du hast dann quasi eine alternative Anweisung an dich selbst entwickelt, die wirksam ist und "gut abspeicherbar" (löschungsresitenter). Versuche, den alternative Glaubenssatz immer wieder zu erinnern, vor allem dann, wenn er für das Nein sagen wichtig wird.

Glaubenssatz: Du bist (nur) gut, wenn du hilfst

Sollte der Wunsch zu helfen so stark ausgeprägt sein, dass wir uns nur gut fühlen, wenn wir anderen helfen, sie unterstützen, sie umsorgen, dann kann das zu massiven Problemen führen – auch wenn es doch eigentlich ganz löblich klingt.

Der so Denkende wird nämlich auch dann helfen, wo es nicht gefragt ist. Oder er hilft, wenn der andere eigentlich das Problem selber lösen sollte, damit er oder sie sich weiterentwickelt. 

Alternative Einstellung: Lasse anderen auch die Chance sich zu entwickeln. Helfe nur, wenn es auch erwünscht ist. Tue es aber nicht immer, auch wenn andere es wünschen.

Glaubenssatz: Ich werde weniger gemocht

Wenn ich aber Angst habe, weniger gemocht zu werden, besteht die Gefahr, reflexhaft zu antworten.

Wer aber lernt, in ruhigem Tonfall, nach angemessener Bedenkzeit und mit guter Begründung, ein Bitte abzulehnen, wird trotz Absage zumeist eher im Ansehen der um Hilfe fragenden Person steigen.

Alternative Einstellung: Die für mich wichtigen Menschen werden mich auch dann noch mögen, wenn ich mal eine Bitte begründet ablehne.

Glaubenssatz: Ich will nichts verpassen

Wer immer dabei sein möchte, aus welchen Gründen auch immer, der folgt lediglich den Wegen und Wünschen des Umfeldes. So wird das Selbstwertgefühl nicht aufgebaut und wir kaum zu einer selbstbestimmten und akzeptierten Persönlichkeit.

Alternative Einstellung: Suche deinen Weg und bestimme deine Ziele. Dann wird das Ja und Nein sagen einfacher und wir bauen Selbstwertgefühl auf.

Glaubenssatz: Ich kann es am besten

Wer Bestätigung des eigenen Egos braucht, der wird mitunter zum Spielball der Interessen anderer. Das bringt kurzfristig Motivation, aber ändert auf Dauer selten das Problem. Das Problem kann sich so mitunter sogar vergrößern, weil Menschen, die stets Anerkennung suchen, auf so manchen bedauernswert wirken.  

Alternativer Glaubenssatz: Es ist auch ein Erfolg, andere Erfolge haben zu lassen. (Die Kölner sagen: "Mer muss och jünne künne." = "Man muss auch gönnen können.")

4.3. Reflektiere bitte die folgenden 11 Anregungen und Thesen

  1. Prüfe deine Glaubenssätze.
  2. Lasse dir Zeit für die Entscheidung. Häufig entscheiden wir zu impulsiv oder in der Emotion.
  3. Ein späteres "Ja" wirkt zumeist wertvoller als ein sofortiges.
  4. Ein häufiges "Ja" führt zu erlerntem Verhalten – "Ich frage erstmal den Michael, der hilft immer."
  5. Bedenke: "Der andere hat zumeist auch noch andere mögliche Helfer."
  6. Wir müssen nicht "Nein" benutzen, um "Nein" zu sagen".
  7. Es ist deine Zeit – investiere auch in das, was du willst.
  8. Ein "Nein" an der richtigen Stelle fördert das Selbstwertgefühl.
  9. Sage immer wertschätzend "Nein".
  10. "Ja sagen" kostet zumeist (Zeit, Energie, Geld ...).
  11. Was sollen die Leute sagen, wenn du nicht hilfst? – Was werden die Leute sagen, wenn du dich ausnutzen lässt und nicht auch an dich denkst?

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5. Übe das NEIN zu begründen

Versuche zu argumentieren und Begründungen für das Nein zu finden. Es ist hilfreich, das Nein richtig zu kommunizieren. Es geht nicht darum, ein zielverbohrter Egozentriker zu werden. Hilfsbereitschaft ist trotzdem bedeutsam und machbar.

  • "Herr Müller, Sie sagten gestern, dass dies die allerwichtigste Aufgabe sei. Nun soll ich den Fall Paulsen sofort lösen. Soll ich die Aufgabe von gestern zurückstellen?"
  • "Jim, gerne würde ich dir helfen. Da ich bis zum Wochenende meine Bachelorarbeit abgeben muss, habe ich jedoch keine Zeit."
  • "Danke für das Kompliment. Ja, mit Kameras kenne ich mich gut aus. Damit du dich da etwas reinarbeitest, schlage ich vor, dass du es erstmal probierst. Auf YouTube gibt es zum Thema hervorragende Lernvideos." 

Übrigens sollten auch Führungskräfte üben, wertschätzend "Nein zu sagen", um Rückdelegation zu verhindern. Allzu oft, und meist sind es die gleichen, kommt der Mitarbeiter zum Vorgesetzten und lässt sich sein Problem vom Chef lösen. Liest sich erstmal gut. Das Problem ist nur, dass der Mitarbeiter beim nächsten Mal sofort wieder sein Problem vom Chef lösen lässt. Das ist nämlich bequem und er läuft nicht Gefahr, Fehler zu machen. Nur leider lernt der Mitarbeiter so nicht, Probleme selbst zu lösen. Idee:

  • "Herr Hauser, wenn ich diese Woche im Urlaub wäre, was würden Sie dann tun? Das Problem muss ja schnell gelöst werden."
  • "Herr Hauser, mir ist wichtig, dass Sie sich in Ihrem Bereich weiter entwickeln und dazu gehört auch, selber mal einen Fehler zu machen. Entscheiden Sie bitte in diesem Fall mutig selbst."

Die Geschichte von Laura – Fortsetzung 1

Laura nutzte den Leitfaden, um erst einmal die Gründe für ihr Problem zu erkunden und erste Ideen zu notieren. Sie merkte schnell, dass ihr Harmoniebedürfnis und der Wunsch, es allen recht machen zu wollen, immer wieder zu Problemen führten. Laura notierte:

  • Gerd hilft mir eigentlich auch nie bei meinen Aufgaben, da ist etwas nicht ausgeglichen. (Werde ihn mal um Hilfe bitten.)
  • Ich hätte meinem Vorgesetzten sagen sollen, dass ich den Schreibtisch mit vielen seiner Aufgaben voll habe.

Ideen/Fragen:

  • Will ich immer allen gefallen – bin ich zu oft ein Ja-Sager?
  • Wenn ich keine Lust habe etwas zu tun, dann sage ich klar Nein.
  • Kommuniziere klar, was du willst und was nicht. (Selbstbewusstsein)
  • Ich bin nicht egoistisch, nur weil ich auch mal Nein sage.
  • Andere Menschen mögen mich trotzdem. (Trotz Absage, deswegen werde ich nicht abgelehnt.)
  • Es geht auch um meine Bedürfnisse.

Laura wollte sich in den nächsten Wochen zum Thema Notizen machen. Wie würden andere reagieren? Was würde das "Nein" mit ihr machen?  

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6. Persönlicher Workshop zum NEIN sagen

Sage JA zu den Maßnahmen und Aufgaben, die dir bedeutend und wertvoll sind. Hierfür sind deine persönlichen Ziele und Werte der Maßstab. Das NEIN ergibt sich zwangsläufig, wenn du deine Entscheidungen bewusst triffst. Dies können wir, wenn unsere Wünsche und Ziele klar sind. Diese sind klar, wenn wir sie erarbeiten, aufschreiben und uns immer von Neuem mit ihnen und den Maßnahmen zur Erreichung auseinandersetzen.

  1. Warum fällt mir das NEIN so schwer?
  2. Welche Vorteile sehe ich im JA sagen?
  3. Zu welchen Aufgaben oder Anfragen möchte ich in Zukunft NEIN sagen?
  4. Wie will ich es begründen?
  5. Was gewinne ich dadurch?

Mache es wie Laura und notiere schriftlich deine Gedanken zum Thema. Das wird dir Klarheit bringen und immens beim Verändern helfen.

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7. Merk- und Reflexionskarte zum Thema

Hier findest du die Merk- und Reflexionskarte zum Thema. Die Karte ist im Quartettformat (6 x 9 cm), passt also bequem in die Jackentasche oder in die Geldbörse.

  • Du hast kurz und kompakt die wichtigsten Punkte zum Thema.
  • Du kannst die Karte als Gedankenstütze mitnehmen.
  • Durch die Kurzform merkst du dir das Wesentliche leichter.

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8. blueprints-Pareto-Tipp: Nein sagen lernen

Ein blueprints-Pareto-Tipp fasst kurz und knapp zusammen, was die wichtigsten Anregungen zum Thema sind. Es ist eine Art Merksatz, an den wir bei verschiedenen Gelegenheit in der Guten-Morgen-Gazette erinnern.

„Es geht nicht darum, ein zielverbohrter Egozentriker zu werden. Hilfsbereitschaft ist wichtig und möglich. Sage 'Ja' zu den Maßnahmen und Dingen, die wichtig, wertvoll oder notwendig sind. Hierfür sind deine oder gemeinsame Ziele und Wünsche der Maßstab. Das 'Nein' ergibt sich zwangsläufig, wenn du die Entscheidungen dann bewusst und mutig triffst.“

Punkt 9

9. Bücher über "das Nein sagen"



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Die Geschichte von Laura – Fortsetzung 2

Laura hatten sich nicht nur intensiv mit dem Thema "Nein sagen lernen" beschäftigt, sondern sich und ihr Umfeld aufmerksam beobachtet. Mit ihrer besten Freundin und ihrem Vater hatte sie intensive Gespräche über das Thema geführt. Sogar mit ihrem Chef hatte Laura im Mitarbeitergespräch über die Thematik gesprochen. Ihr Vorgesetzter war erstaunt über Lauras Gedanken zum Neinsagen, musste aber zugestehen, dass er bei diesem Thema etwas achtsamer sein sollte. Er bat Laura ihn darauf hinzuweisen, wenn er vergaß, dass er noch andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat und er mal wieder Laura bat, eine Aufgabe schnell zu erledigen, obwohl ihr Schreibtisch überquoll.

Laura war überrascht über ihre Erfahrung zum Thema und die Reaktionen in ihrem Umfeld. Sie wusste, dass sie am Thema dranbleiben musste. Laura war wichtig, ein hilfsbereiter Mensch zu bleiben. Sie wollte aber auch darauf achten, dass sie nicht zu kurz kam und dass sie sich nicht mehr ausnutzen lassen wollte.

Punkt 10

10. Mehr zum Thema

Hier findest du auf blueprints weitere Beiträge, Übungen und Downloads.

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→ Zur Rubrik "Emotional unabhängig werden"

 

Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

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