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Was macht langweilige und unbeliebte Menschen aus oder wie werde ich beliebter?

Wenn jemand über so ein Thema schreibt, ist der Griff an die eigene Nase unvermeidlich. Bin ich beliebt? Bin ich mitunter ein Langweiler? Die Antworten lasse ich offen. Aber vielleicht helfen die Fragen der geneigten Leserin oder dem Leser, auch ein wenig Selbstreflexion zu betreiben.

Lesen Sie, was die Top 10 Gründe sind und was große Geister zu diesem Thema anmerken

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Die Top 10 Gründe für Unbeliebtheit

Die Reihenfolge ist willkürlich und hat keine statistische Basis. Es sind die Gründe, die am häufigsten genannt werden und den größten Raum in den Beiträgen und Untersuchungen erhielten. Es gibt sicher noch weitere Gründe, die Ihnen einfallen werden.

Sie hören nicht zu und reden nur von sich

Wer nur still ist, um den eigenen Redebeitrag vorzubereiten und darauf lauert sich an der passende Stelle „einzuklinken“, der hört weder wirklich zu, noch wird er auf der Beliebtheitsskala Höchstwerte erzielen.

Gabi: "Auf Mallorca hat es mir gut gefallen. Die Insel ist wunderschön und wir waren oft wandern. Wir haben sogar 5 Touren gemacht." (Gabi holt Luft.)
Hans: "Ich war vorletztes Jahr da. Ich habe 9 Touren gemacht. Ihr glaubt gar nicht, was ich da alles erlebt habe. Also das muss ich Euch erzählen …"

Gabi nippt an ihrer Weißweinschorle und fragt sich, warum sie eigentlich von ihrem Urlaub erzählen sollte. Wie immer ist es Hans, der es auch schon erlebt hat und alles besser weiß und kann.

Tipp zum Thema: Zuhören ist Gold oder warum Zuhören uns besser macht

„Ein Langweiler ist ein Mensch, der redet, wenn du wünschst, dass er zuhört.“

Ambrose Bierce

Sie wissen und können alles besser

Es gibt Menschen, die kennen sich in jedem Bereich aus. Sie können zu allem etwas sagen und wissen es dann häufig sogar noch besser als die, die in dem Bereich eigentlich die Profis sind.

Beeindruckende Universalgenies? Oder eben doch Nervensägen, die sich vor anderen stets profilieren müssen. Dazu kommt häufig, dass diese Damen und Herren auf Kritik oder leichten Zweifel an ihrer Kompetenz zu diesem Thema zumeist stark emotional regieren.

 

Sie tragen die Nase sehr hoch

Häufig wird Arroganz gespeist aus innerer Unsicherheit. Woher die Arroganz auch kommt, sie kommt selten gut an. Wer sich für besser hält als andere und das dann sprachlich und körpersprachlich seinem Umfeld mitteilt, der darf mit Unbeliebtheit rechnen.

Wer wirklich etwas kann und weiß und eine gereifte Persönlichkeit ist, der kommuniziert auf Augenhöhe - ob mit Kindern, vermeintlich einfachen Menschen bis hin zur Professorin für Astrophysik.

„Ein Langweiler ist einer, der seinen Mund aufmacht und seine Heldentaten hineinsteckt.“

Henry Ford

Sie sind Miesmacher

Verkleidet in angeblicher Ehrlichkeit machen diese Damen und Herren einem so manches mies.

"Wenn ich ehrlich bin, gefallen mir an Deinem neuen Auto zwei, drei Sachen nicht so gut …"

Genau diesen Satz möchte jemand hören, der seinen ganzen Stolz präsentiert. Das Interessante ist, dass der Zusatz "Wenn ich ehrlich bin" als rhetorische Keule genutzt wird. Es schwingt dann nämlich mit: "Du möchtest doch nicht, dass ich Dich anlüge oder? Und außerdem willst Du die 'Wahrheit' ja hören, oder?" (Außerdem könnte ja nach der Aussage: "Wenn ich ehrlich bin …" auch die Frage folgen: "Ist er sonst nicht ehrlich?")

Manchmal denke ich dann bei mir, wenn jemand so etwas sagt: "Würdest Du es verkraften, wenn alle zu Dir immer ehrlich wären?"

Das Wort "ehrlich" ist hier gemeint im Sinne von immer die Wahrheit sagen, auch wenn es nicht hilfreich oder angebracht ist.

Wenn Ihre Freundin mit leuchtenden Augen ihr neues Kleid präsentiert und sie nicht ganz so einverstanden sind … sagen Sie dann immer die Wahrheit? Sind Sie dann immer ehrlich?

Die soziale Lüge gehört zu unserem Zusammenleben dazu. Sie ist dazu da, um zu schützen und Verletzungen zu vermeiden. Wir ertragen nicht immer die "Wahrheit". Wobei es ja weniger um Wahrheit geht als um Meinungen.

„Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.“

Luc de Clapiers Vauvenargues

Sie sind notorische Pessimisten

  •  "Was willst Du? Du willst Dich selbständig machen? Oje, wenn das mal gut geht. Die Statistik zeigt, dass …"
  • "Das kann bei uns nicht funktionieren. Dafür haben wir gar nicht …"
  • "Das kann ich eh nicht schaffen. Aber das will ja keiner hören."

Sie wissen immer genau, was nicht geht und was nicht möglich ist. Sie nutzen Killerphrasen, um neuen Ideen schnell den Gar aus zu machen - seien es die eigenen oder die Ideen anderer.

Sie sind übertriebene Optimisten

Aber da gibt es auch die ewigen "Alles-wird-gut-Prediger". Die Gläser sind immer halb voll (nicht halb leer) und sie empfehlen ihrem Umfeld stets das Gute zu sehen. Sie blenden die Gefahren einfach aus und nutzen Phrasen und Parolen  wie: "Der Glaube versetzt Berge", "Du schaffst es!" und "Wer zweifelt hat bereits verloren".

Eine positive Einstellung zum Leben, Lebensmut und ein heiteres Gemüt, dies unbedingt, aber bitte keine verbalen Gebetsmühlen der Motivation in den Bars und Kaffees der Republik.

„Es gibt keinen traurigeren Anblick als einen jungen Pessimisten - mit Ausnahme eines alten Optimisten.“

 Mark Twain 

  

Sie loben sich selbst und prahlen

So mancher versucht es mit beeindruckenden Leistungen, die zur Schau gestellt werden oder Luxusgütern und Statussymbolen. Doch in den meisten Fällen wird genau das Gegenteil erreicht. Sie ernten eher Mitleid als Anerkennung und Zuspruch.

In solchen Situationen muss ich dann immer an das Sprichwort denken: "Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen von Geld, das wir nicht haben, um Menschen zu imponieren, die wir nicht mögen."

„Ein vernünftiges Auto soll seinen Besitzer überallhin transportieren - außer auf den Jahrmarkt der Eitelkeiten.“

Henry Ford 

Sie sind Vielredner mit dem Hang zu Wiederholung

Ständig Geräusche zu produzieren kann auch ein Zeichen von Unsicherheit sein. Es kann ebenfalls von einem übersteigerten Selbstwertgefühl kommen oder dem Wunsch, gemocht zu werden. So mancher merkt schlichtweg nicht, dass er redet und redet und … Sie oder er scheinen verliebt in den Klang der eigenen Stimme zu sein und nehmen die körpersprachlichen Signale des Umfeldes nicht wahr.

In Kommunikationsseminaren ist ein häufiger Bestandteil der Umgang mit Vielrednern. Sie rauben Zeit und Nerven - sind aber selten wirklich beliebt. Warum wohl? Der Fachbegriff für zwanghaftes Vielreden ist übrigens Logorrhö (DUDEN: krankhafte Geschwätzigkeit).

Sie sind manchmal ein wenig zu laut

Unbeliebte und Langweiler sind mitunter etwas laut. Sie sind überzeugt, die interessantesten Menschen zu sein und das soll jeder mitbekommen. Selbst in einem Lokal bekommen dann die umliegenden Tische eine Portion Heldentaten ab.

"Viele Worte zu machen, um wenige Gedanken mitzuteilen, ist überall das untrügliche Zeichen von Mittelmäßigkeit."

 Arthur Schopenhauer

Sie sind nicht authentisch

Wer versucht, stets anderen etwas vorzuspielen, der benötigt viel Energie und wird höchstwahrscheinlich scheitern. Wenn Sprache und Körpersprache nicht kongruent (zueinander passend sind), dann wirkt Verhalten komisch und nicht echt. So entsteht eher Misstrauen und Ablehnung als Zuneigung und Interesse.

trenner blanko

Was können wir tun?

Die eigenen Schwächen, Stärken, Tretminen und Glaubenssätze zu kennen, kann helfen, selbstbewusster und authentischer zu werden.

Das Schöne an uns Menschen ist, dass wir nicht perfekt sind und wir alle unsere kleinen und großen "Macken" haben. Diese sollten wir ein wenig besser kennen, vor allem dann, wenn unser Umfeld davon negativ betroffen ist.

Wenn wir diese blinden Flecken kennen, können wir entscheiden, ob wir daran arbeiten wollen. Meist lohnt es sich, um authentischer und selbstbewusster zu werden und zumeist auch interessanter und beliebter. 

Der Rat von Benjamin Franklin zum Thema Gespräche

Das letzte Wort soll der ehemalige große amerikanische Präsident und Philosoph Benjamin Franklin haben. Sein Rat ist:

Das große Geheimnis des Erfolgs bei Gesprächen ist, wenig zu bewundern, viel zu hören; immer dem eigenen Verstand misstrauen und manchmal auch dem unserer Freunde; niemals vorgeben, besonders gewitzt zu sein, aber so gewitzt wie möglich erscheinen lassen; genau hinhören, was gesagt wurde, und auf das antworten, was gemeint war.

Geschrieben von

Michael Behn
Michael Behn

Michael arbeitet als Trainer und Coach im Bereich Kommunikationstraining und Selbstmanagement. Er arbeitet bundesweit für kleine und mittelständische Unternehmen. Schwerpunkt sind Führungstrainings, Verkaufstrainings und das Thema Zeit- und Selbstmanagement. Er ist Gründer von blueprints, was seit dem Jahr 2000 eine Leidenschaft von ihm ist.

https://www.blueprints.de

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