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Hartverdrahtete Freude

Neuroplastizität und Glück: Wie du in 15 Min/Tag dauerhafte Zufriedenheit erreichst

„Heiterkeit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht.“

Jean Paul (1763 - 1825), deutscher Schriftsteller und Dichter. 

Rick Hanson ist Neuropsychologe – Gehirnwissenschaftler. Eines seiner Fachgebiete: Neuroplastizität. Das ist die Fähigkeit des Gehirns, sich aufgrund von inneren und äußeren Reizen zu verändern und anzupassen.

Hanson nutzt die aktuelle Gehirnforschung zu Zufriedenheit, Gelassenheit und Selbstvertrauen für sein einfaches 3-Schritte-Programm, das problemlos in den normalen Tagesablauf integriert werden kann. Die Schritte benötigen nur 10 bis 30 Sekunden unserer Zeit.

Das Ziel der hier vorgestellten Methode: Aufbau innerer Stärke und Zufriedenheit durch Anhäufung erbaulicher Gehirnstimulationen.

Auf welchen erfreulichen Erkenntnissen Hansons Empfehlungen gründen und wie 3 simple Schritte eine Neuverdrahtung deiner Neuronen bewirken sollen, liest du im Artikel.

Symbolhafte Darstellung von Neuroplastitzität und Freude

Inhalt: Neuroplastizität für dauerhafte Zufriedenheit

Die folgende Methode ist zum großen Teil dem Buch "Denken wie ein Buddha*" (Englisch: Hardwiring Happiness) entnommen.

Kurz zusammengefasst

  • Neuroplastizität: Das Gehirn hat die bemerkenswerte Fähigkeit, sich kontinuierlich zu verändern und anzupassen, sowohl strukturell als auch funktionell. Diese Anpassungsfähigkeit unterstützt Lernen, Gedächtnisbildung und die Erholung von Verletzungen.
  • Hansons Methode für dauerhafte Zufriedenheit besteht im Kern aus drei Schritten:
    - Nimm eine positive Erfahrung wahr oder denke an eine.
    - Reichere diese positive Erfahrung emotional an.
    - Vertiefe diese Erfahrung in dir.
  • Förderung der Neuroplastizität: Durch kognitive Übungen, körperliche Aktivität, Meditation und achtsame Ernährung kann die Neuroplastizität weiter gezielt gefördert werden, was zu verbesserten kognitiven Funktionen und Wohlbefinden führt.

Details und Erläuterungen zu allen Punkten im weiteren Artikel.

„Der ist der Selbsterkenntnis und der Selbstverwirklichung am nächsten, der mit seinem Schicksal zufrieden und einig ist. Denn die Zufriedenheit ist die Fröhlichkeit des Menschen auch in der Bitterkeit des täglichen Lebens.“

Iranisches Sprichwort

1. Ausgangsthese und Ist-Situation

Hanson (Jahrgang 1949) schildert eine wichtige Erkenntnis der aktuellen Forschungslage in der Gehirnforschung folgendermaßen:

a) Negatives haftet wie Klett
Schlechte Erfahrungen verfestigen sich und haften wie Klettpflanzen in unseren neuronalen Hirnstrukturen. Dies resultiert aus unserem früheren Steinzeitleben in feindlich gesonnenen Umgebungen, in denen ein kleiner Fehler tödliche Folgen haben konnte. Wer sich Risiken merkte, lebte länger.

b) Positives perlt wie bei Teflon ab
Wir nehmen zwar gerne gute Erfahrungen wahr, in unserem Gehirn hinterlassen diese jedoch kaum Spuren. Wenn man nicht etwas dafür tut. Begründung für die Ungleichbehandlung der beiden Erfahrungsebenen: Evolutionär war es einfach erfolgreicher, wenn die Gefahren in den Neuronen verankert wurden, da eine unbeachtete Gefahr damals oft den Tod bedeutete.

„Das Weinen ist dem Menschen angeboren, aber das Lachen will gelernt sein.“

Max Pallenberg (1877 - 1934), österreichischer Sänger (Bariton), Schauspieler und Komiker

Negativ-Klett und Positiv-Teflon sind für einen Menschen kein Problem, wenn wir einen Großteil des Tages ruhen, Freude haben oder uns mit unseren Stammesgenossen vergnügen. In "Homo Sapiens – eine kurze Geschichte der Menschheit*" schildert Geschichtsprofessor Yuval Noah Harari, dass der Steinzeitmensch nur einige Stunden am Tag mit seinem Lebensunterhalt beschäftigt war. Damit blieb genügend Zeit fürs "Chillen".

Zusammengefasst: Gute Erlebnisse perlen ab, aber selbst kleine negative Vorfälle wie zwischenmenschliche Vernachlässigungen führen zu dauerhaften neuronalen Verfestigungen im Gehirn. Hanson nennt diese Arbeitsweise unseres Kopfes "Negative Verzerrung".

gehirn herz waage links u 564

1.1. Die Betriebsmodi unseres Gehirnes

Hanson definiert zu Beginn seines Buches zwei grundlegende Modi, in denen unser Gehirn läuft. Diese Modi haben jeweils großen Einfluss auf unsere Stimmung, unsere Zuversicht und alle Körperabläufe.

  1. Gesunder Modus
    Hanson symbolisiert ihn mit der Farbe grün. Der Mensch ist anpassungsfähig und zufrieden, von Freude erfüllt. Der Körper ist entspannt und läuft im Heilungs-Ruhe-Modus.
  2. Ungesunder Modus
    Farbe rot. Ein reaktiver, alarmbereiter Betriebsmodus. Der Körper läuft in der Stress-Betriebsart. Dieser Zustand stellt für Hanson das Fundament für alle Sehnsüchte, Kummer, Leid, Gefühle des Mangels, der Schwäche und der Unruhe dar.
 

„Die Gefühle, die am meisten schmerzen, die Gefühlswallungen, die am meisten quälen, sind diejenigen, die ganz absurd sind - Verlangen nach unmöglichen Dingen, eben weil sie unmöglich sind, Sehnsucht nach dem, was nie gewesen ist, Wunsch nach dem, was gewesen sein könnte, Kummer darüber, nicht ein anderer zu sein, Unzufriedenheit mit der Existenz der Welt. Alle diese Halbtöne des seelischen Bewusstseins schaffen in uns eine schmerzerfüllte Landschaft, einen ewigen Sonnenuntergang ...“

Fernando Pessoa (1888 - 1935), portugiesischer Dichter, Schriftsteller, Angestellter eines Handelshauses und Geisteswissenschaftler 

 

1.2. Unser Gehirn ist aus der Zeit gefallen

Bei uns modernen Menschen wird das Gehirnkonzept "Gefahren höher gewichten als Möglichkeiten" zum Problem. Hansons These: Wenn wir nicht gegensteuern, werden wir immer negativer.

Er schildert in den ersten Kapiteln seines Buches anschaulich, wie unser heutiges Leben im Gehirn zu Dauerstress und einem stetigen Alarmzustand führt. Er sieht das Leben des heutigen Menschen von folgenden Faktoren geprägt:

  • permanenter Zeitdruck
  • Multitasking
  • lange Arbeitszeiten
  • kurze Erholungszeiten
  • sesshafter Lebensstil (dies verhindert den Abbau stressbasierten Cortisols, wie es beim Leben in freier Wildbahn natürlicherweise geschehen würde)
  • ständiger Anreiz aus der Werbung (der zu Konsum, zu ständiger Jagd nach Belohnungen verführt)
  • tägliche Nachrichten von Leid und Gewalt

 Die Folge: Ein permanent rotes Licht: Irgendetwas ist nicht in Ordnung! Pass auf!

 „Der höchste Genuss besteht in der Zufriedenheit mit sich selbst.“

Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778), Genfer Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist

2. Hansons Weg zur Heilung

Hanson gewichtet die Bedürfnisse des Menschen anders als zum Beispiel ein Maslow. Für Hanson stellen

  1. Sicherheit (Gefahren meiden),
  2. Zufriedenheit (Belohnungen erlangen) und
  3. Zugehörigkeit (soziale Bindungen eingehen)

die Grundbedürfnisse des Menschen dar. Sind diese drei Bedürfnisse erfüllt (im Sinne des amerikanischen Glücksforschers treffender ausgedrückt: sieht unser Gehirn diese als erfüllt an!) sind wir zufrieden, ausgeglichen und zuversichtlich.

Das Gehirn und die Suche nach Zufriedenheit

Das Streben nach Glück und Zufriedenheit ist eine universelle menschliche Erfahrung, und die Neurowissenschaften bieten Einblicke in die Mechanismen, die diesem Streben zugrunde liegen.

Verständnis von Glück und Zufriedenheit

Glück und Zufriedenheit werden oft als Zustände betrachtet, die durch äußere Umstände beeinflusst werden, doch die Neurowissenschaften zeigen, dass sie auch tief in der Funktionsweise unseres Gehirns verankert sind. Zufriedenheit steht in diesem Kontext nicht nur eine flüchtige Emotion, sondern kann als dauerhafter Zustand des Wohlbefindens und der Erfüllung angesehen werden, der durch die Balance von Neurotransmittern und die Plastizität des Gehirns beeinflusst wird.

Das Gehirn als Schlüssel zum Glück

Das Gehirn spielt eine zentrale Rolle in unserer Fähigkeit, Glück zu empfinden. Durch die Neuroplastizität kann das Gehirn lernen, auf positive Weise auf die Umwelt zu reagieren, was zu einem erhöhten Wohlbefinden führt. Praktiken wie Dankbarkeit, Achtsamkeit, positive soziale Interaktionen und die hier beschriebene Methode von Hanson können die Gehirnstruktur und -funktion so modifizieren, dass sie zu einem dauerhaften Gefühl der Zufriedenheit beitragen.

Die Rolle der Neurotransmitter

Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und Oxytocin spielen eine entscheidende Rolle in unserem Gefühl von Glück und Zufriedenheit. Dopamin wird oft als der „Belohnungsneurotransmitter“ bezeichnet, der uns Motivation und Freude an unseren Handlungen gibt. Serotonin beeinflusst unsere Stimmung, unser Selbstwertgefühl und sogar unseren Schlaf, während Oxytocin, das während positiver sozialer Interaktionen freigesetzt wird, Gefühle von Vertrauen und Verbundenheit fördert. Diese chemischen Botenstoffe sind wesentlich dafür verantwortlich, wie wir Glück empfinden und wie wir mit der Welt um uns herum interagieren. Indem wir Aktivitäten nachgehen, die die Produktion dieser Neurotransmitter fördern, können wir unser allgemeines Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit steigern.

Worauf haben wir Einfluss? Oft weniger auf die Erfüllung der Bedürfnisse durch das Außen, aber wir können in der Regel gut beeinflussen (so Hanson), in welchem Gehirnmodus wir uns befinden, wie wir unsere momentane Lage beurteilen.

Hanson schlägt als Heilmittel vor:

„Trainieren Sie die gehirnwirksame Aufnahme des Guten. Von guten Erlebnissen, guten Emotionen, guten Gefühlen.“

2.1. Nicht zu verwechseln mit positivem Denken

Hanson grenzt seine Methode vom (simplen) positiven Denken ab. Er wolle nicht das Schlechte leugnen oder verdrängen, sondern lediglich das Gute gehirnwirksam ausnutzen. Man bleibe sich aller Mosaikbausteine des Lebens bewusst, aber halt nicht vornehmlich der negativen Elemente. Stattdessen konzentriere man sich auf das Gute in sich, in anderen, in der Welt und in einer gemeinsamen Zukunft.

Zudem beschränke sich positives Denken auf Gedanken, Hanson will darüber hinaus das Gehirn auf den emotionalen Gewinn einer Erfahrung konzentrieren, indem diese bewusst "angereichert" werde.

 

nervenzelle blau synapse ut 564Neuronen, verbunden über Synapsen

2.2. Warum soll dies Heilung bewirken?

Nun kommt die Neuroplastizität ins Spiel.

Was ist Neuroplastizität?

Neuroplastizität bezeichnet die erstaunliche Fähigkeit des Gehirns, sich kontinuierlich zu verändern. Dies umfasst die Bildung neuer neuronaler Verbindungen, die Stärkung bestehender Pfade und sogar die Reorganisation ganzer Gehirnareale in Reaktion auf Lernerfahrungen, Umweltveränderungen oder nach Verletzungen. Es ist diese Eigenschaft, die es uns ermöglicht zu lernen, uns zu erinnern, neue Fähigkeiten zu erwerben und uns von traumatischen Gehirnverletzungen zu erholen.

Die Geschichte der Neuroplastizitätsforschung

Die Geschichte der Neuroplastizitätsforschung ist eine Geschichte des Wandels, von den Anfängen der Neurowissenschaften, die das Gehirn als eine statische, unveränderliche Struktur ansahen, bis hin zur heutigen Anerkennung seiner dynamischen und anpassungsfähigen Natur. Frühe Forscher wie Santiago Ramón y Cajal legten den Grundstein für das Verständnis, dass Neuronen die Grundbausteine des Gehirns sind und dass Verbindungen zwischen ihnen veränderlich sind. Dieses Konzept wurde im Laufe der Jahre durch zahlreiche Studien und Experimente, einschließlich der Arbeit von Donald Hebb, der die Grundlage für das Verständnis von Lern- und Gedächtnisprozessen legte, weiter vertieft.

Grundprinzipien der Neuroplastizität

Die Grundprinzipien der Neuroplastizität umfassen die Idee, dass "Neuronen, die gemeinsam feuern, sich verbinden" – eine Vereinfachung von Hebbs Regel, die besagt, dass die Effizienz der Synapse zwischen zwei Neuronen bei gleichzeitiger Aktivität zunimmt. Dieses Prinzip untermauert das Lernen und die Gedächtnisbildung. Zudem ist Neuroplastizität altersunabhängig, obwohl sie in jungen Jahren besonders ausgeprägt ist, und wird durch Faktoren wie Aufmerksamkeit, Motivation und Emotionen beeinflusst.

Selbst wenn unser Gehirn jahrzehntelang von kleineren und größeren negativen Erfahrungen "verdreckt" wurde, können wir es erfolgversprechend in Richtung "innere Stärke", Selbstvertrauen und Zufriedenheit umbauen. Der Gute-Laune-Besen muss nur einige Zeit kräftig geschwungen werden, bildlich gesprochen.

Zwei Zitate von Hanson verdeutlichen, worum es geht:

„Neuronen, die zusammen feuern, verdrahten zusammen.“

und

„Wenn sich dein Geist verändert, verändert sich das Gehirn, verändert sich dein Geist.“

Indem wir gute Erfahrungen im Gehirn anreichern, bauen wir zwischen den Neuronen entsprechende Synapsenverbindungen und/oder verstärken die bestehenden Verbindungen. So kommt es zum angestrebten Gehirnumbau, der zu innerer Zufriedenheit und Stärke führen kann.

Zusammengefasst meint Hanson: Die beste Übung, die negative Verzerrung unseres Steinzeithirnes zu kompensieren, ist die regelmäßige Wahrnehmung und bewusste Anreicherung des Guten.

neuronen struktur freude zr 564

3. Die Methode für dauerhafte Zufriedenheit

Im Prinzip geht es bei Hansons Methode darum, der automatischen negativen Verzerrung ein Schnippchen zu schlagen, indem man regelmäßig das Gute im Leben neuronal verstärkt. Der Prozess enthält 3 (optional 4) Schritte:

  1. Nimm eine positive Erfahrung wahr oder denke an eine.
  2. Reichere diese positive Erfahrung emotional an.
  3. Vertiefe diese Erfahrung in dir.
  4. Optional: Verbinde die positive Erfahrung mit einer negativen, z. B. um dich von Verletzungen aus der Vergangenheit zu befreien. Dazu bleibt man emotional größtenteils bei der guten Emotion, holt sich gleichzeitig aber gedanklich eine vergangene negative Erfahrung dazu. Durch diese Verbindung sollen die emotionalen Verletzungen nachhaltig geheilt werden. Für konkrete Beispiele zu diesem Schritt, der ja auch nur optional (aber wirkungsvoll!) sein soll, sei auf das Buch "Denken wie ein Buddha" und die unten folgenden Audio-Dateien von Hanson verwiesen. 

Die ersten drei Schritte können aber sofort ausprobiert werden. Im Folgenden erläutern wir diese näher und nennen Beispiele:

schritt1 wahrnehmen gt 564

3.1. Schritt 1: Die positive Erfahrung machen und wahrnehmen

Hebe eine gute Erfahrung, die du vielleicht normalerweise nur flüchtig wahrnimmst, gedanklich in den Vordergrund deines Bewusstseins. Das kann alles Mögliche sein:

  • Ein körperliches Vergnügen (z. B. Freude nach körperlicher Betätigung, ein gutes Essen ...).
  • Ein gutes Gefühl der Stärke, der Entschlossenheit, der Zuversicht ...
  • Ein angenehmes zwischenmenschliches Gefühl: Nähe (zu einem Menschen, einem Tier ...), Verbindung (denke zum Beispiel an jemanden oder an ein Tier, dem du wichtig bist), Sympathie ...
  • Oder denke ohne äußeren Anlass an etwas, für das du dankbar bist. Einen Menschen, einen Umstand oder etwas, das du gut gemacht hast oder das gut verlaufen ist.
  • Ganz wichtig: Denke nicht nur an die positive Erfahrung, konzentriere dich auf deren emotionalen Gewinn. Spüre hin: Wie fühlt sich diese positive Erfahrung genau an? Wo spüre ich diese überall?

schritt2 gefuehl intensivieren 564

3.2. Schritt 2: Die Erfahrung anreichern

Jetzt bleibe 5 bis 10 Sekunden bei der Erfahrung. Finde für dich einen Weg, das Gefühl hinter dieser guten Erfahrung anzureichern.

Vorschläge: Öffne dich für die Gefühle, spüre bewusst hin, genieße. Wenn du magst, intensiviere die Erfahrung, indem du nach weiteren guten Aspekten der Erfahrung schaust: Was bedeutet diese Erfahrung für mich, wie hilft diese mir weiter ...

Das Ziel: Die Neuronenverbindungen zum Glühen bringen.

schritt3 neuronen verdrahten 564

3.3. Schritt 3: Die positive Erfahrung innerlich aufnehmen

Im Grunde genommen ist dies nur eine Weiterführung von Schritt 2. Du sollst mit der Erfahrung verschmelzen, das Gefühl ganz tief eindringen lassen. Hansons Vorschlag: Visualisiere, wie die positive Erfahrung spürbar in dich einsickert. Er stellt sich die Erfahrung als Sternenstaub, der auf ihn herabsinkt, oder als wohltuenden Balsam, der in sein Inneres einzieht, vor.

Das Ziel: Die Erfahrung wird ein Teil von dir, so dass du jederzeit darauf zurückgreifen kannst.

3.4. Wie oft soll ich diese 3 Schritte gehen?

Hansons Rat: Gehe die drei Schritte 5 bis 10 mal pro Tag, jeweils 10 bis 30 Sekunden lang.

4. Ressourcen zu Hansons Methode

4.1. Das Buch "Denken wie ein Buddha"

Mehr zu Hansons Methode findet sich im Buch:

Hanson RDenken wie ein Buddha 300

Bei: Amazon*, Thalia

Ein Großteil des Buches ist mit Beispielen für mögliche Ausgestaltungen der vier Schritte gefüllt. Dabei kommt es natürlich zu zahlreichen Wiederholungen, die für die eigene Person wichtigen Punkte können leicht in der Flut der Beispiele untergehen. Wichtig ist ein eigenständiges, individuelles Umsetzen der Schritte.

4.2. Im Video

Rick Hanson erläutert auf Englisch seine Erfahrungen, die ihn zu seiner Methode geführt haben:

Youtube-Video

Mit Klick auf dem Button wird eine Verbindung zu Youtube hergestellt und die bei Youtube üblichen Daten erhoben und Cookies gesetzt.

„Es gibt nur ein Mittel, sich wohl zu fühlen: Man muss lernen, mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und nicht immer das verlangen, was gerade fehlt.“

In einem Brief an seine Frau Emilie, Theodor Fontane (1819 - 1898), deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker

5. Gefahren bei der Anwendung

Niemand sollte negative Elemente in seinem Leben verdrängen, darüber sprachen wir bereits. Doch es kommt noch ein wichtiger Punkt hinzu.

Im Buddhismus und in yogischen Traditionen wird das Anhaften an positive Erfahrungen als eine Hauptursache menschlichen Leides gesehen. Hanson sieht das ähnlich und präzisiert: Der Neuropsychologe unterscheidet zwischen wollen und mögen. Wollen ist "schlecht" und ist mit Anhaften verbunden. "Mögen" hingegen ist die Form, für die er plädiert: Das Gute wahrnehmen, schätzen, vertiefen – ja! – aber dann auch gehen lassen. Ohne etwas festhalten zu wollen. Er schreibt:

„Natürlich ist jede Erfahrung ... zeitlich begrenzt. Wenn Sie das Gute in sich aufnehmen, bleiben Sie in der Gegenwart und genießen, wie es Ihr Bewusstsein durchdringt. Nehmen Sie es in sich auf, aber versuchen Sie nicht mit allen Mitteln, es festzuhalten.“

6. Zusammenfassung und Fazit

Auf die Frage:

Welche Praxis sollten wir in unserem täglichen Leben anwenden, um unsere Negativverzerrung zu überwinden?

Antwort Hanson:

„Nehmen Sie mehrmals am Tag das Gute wahr, indem Sie eine positive Erfahrung für 10 bis 20 Sekunden oder mehr wirklich genießen.“

Die Methode als Download zum Ausdruck:

Speziell für den Tagesrückblick:

Zum Download

Pfeil

pdf  Tagesrückblick Glück

Wie alle Glücksempfehlungen und -methoden haben auch die drei bis vier Schritte von Rick Hanson vermutlich ihre Wirkungsgrenzen. Wer weiterhin rauchend den ganzen Tag auf dem Sofa lümmelt, alternativ unter Dauerstress steht, Alkohol und Drogen exzessiv frönt, sich selbst den Rest des Tages in Gedanken runtermacht usw., wird mit den vier Schritten nicht wie von Zauberhand vom miesepetrigen Misanthropen zum dauerzufriedenen Lebensbejaher. Zumindest meistens nicht ... ;-)

Dennoch: Wer (zumindest einige) gute Elemente in seinem Leben sieht, daraus aber bisher keine dauerhafte Zufriedenheit schöpfen konnte - sich eventuell wundert, warum seine Gemütslage sich von kleinsten Dingen in Unruhe versetzen lässt - die/der sollte für einige Monate die drei bis vier Schritte in sein Leben integrieren. Die Erfahrungen von Rick Hanson mit seinen Klienten und Probanden sind ermutigend. Viele von ihnen sind viel zufriedener, selbstbewusster und ausgeglichener geworden.

Und man muss die Methode dafür schon einige Zeit durchhalten, das Gehirn baut sich nicht in einer Woche um.

7. blueprints-Pareto-Tipp: In 3 Schritten zur Zufriedenheit

Ein blueprints-Pareto-Tipp fasst kurz und knapp zusammen, was die wichtigsten Anregungen zum Thema sind. Es ist eine Art Merksatz, an den wir bei verschiedenen Gelegenheiten in der Guten-Morgen-Gazette erinnern.

„Gehe jeden Tag diese drei Schritte, um deine Zufriedenheit zu fördern: Nimm eine positive Erfahrung wahr oder denke an diese, reichere diese Erfahrung emotional an und dann vertiefe diese Erfahrung in dir.“

Das war es zur Methode von Hanson. Im Folgenden schauen wir, wie wir Neuroplastizität und Zufriedenheit noch fördern können.

8. Methoden zur allgemeinen Förderung der Neuroplastizität

Wie kann man die Neuroplastizität gezielt fördern, um dauerhafte Zufriedenheit und andere wünschenswerte Geisteszustände und -fähigkeiten zu erreichen? Hier sind vier bewährte Methoden.

8.1. Soziale Interaktionen

Die Qualität unserer Beziehungen hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Gehirngesundheit. Positive soziale Interaktionen stimulieren die Ausschüttung von Oxytocin, einem Hormon, das Stress abbaut und ein Gefühl der Zugehörigkeit fördert. Pflege bestehende Beziehungen und sei offen für neue. Gemeinsame Aktivitäten, gegenseitige Unterstützung und einfache Gesten der Freundlichkeit können die sozialen Bande stärken.

8.2. Kognitive Übungen

Kognitive Übungen umfassen alles, was das Gehirn herausfordert und stimuliert – vom Lösen von Kreuzworträtseln bis hin zum Erlernen einer neuen Sprache. Diese Aktivitäten fördern die Bildung neuer neuronaler Verbindungen, was essentiell für die Neuroplastizität ist. Ein konkretes Beispiel ist das Erlernen eines Musikinstruments, das nicht nur motorische Fähigkeiten und Koordination verbessert, sondern auch kognitive Reserven aufbaut und das Gedächtnis stärkt. Wir haben hier auf blueprints auch viele Beispiele gesammelt:

Kognitive Übungen auf blueprints - Auswahl

Das Geheimnis von Sherlock Holmes: Der Gedächtnispalast (mit Anleitung)

Der Meisterdetektiv Sherlock Holmes nutzt in der BBC-Serie eine Gedächtnis-Technik, die von den alten Griechen erfunden wurde – den "Gedächtnispalast". Studien legen nahe, dass jedermann mit dieser uralten Technik sein Gedächtnis drastisch verbessern kann. Die Anwendung macht sogar Spaß. 

Wir erläutern dir die erfolgreiche Anwendung eines Gedächtnispalastes anhand von typischen Beispielen. Unten im Text findet sich eine Kurzanleitung als PDF zum Ausdruck.

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Warum Lesen wichtig ist – die 18 Vorteile und wie du sie richtig nutzt 

Wann hast du das letzte Mal ein Buch oder einen guten Artikel gelesen? Als blueprints-Abonnent wirst du statistisch gesehen mehr lesen als der Durchschnitt. Oder reicht deine tägliche Lektüre über WhatsApp-Nachrichten oder Facebook-Meldungen nicht (mehr) hinaus?

Egal ob Viel-Leser, Würde-gerne-mehr-Leser oder Noch-Nie-Leser: Die folgenden Vorteile des Lesens werden bei dir hoffentlich für einen Motivationsschub sorgen. Nutze auch den kostenfreien Download und die Leseanregungen für dein "mehr Lesen".

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Den Wortschatz erweitern – 20 Übungen und Tipps

Wir öffnen morgens die Augen und fangen an zu denken, zu schreiben oder zu sprechen. Wenn wir nicht gerade als Tiefseetaucher in der Nordsee arbeiten, kommunizieren wir, bis wir wieder ins Bett gehen und die Augen schließen.

Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass in unserem Kulturkreis durchschnittlich 16.000 Wörter am Tag gesprochen werden. Es macht einen Unterschied, ob ich das mit einem großen oder einem kleinen Wortschatz tue.

Ein größerer Wortschatz hat viele weitere Vorteile. Aber was können wir unternehmen, um ihn mit Freude und Spaß zu erweitern? Damit auch für dich etwas dabei ist, zeigen wir 20 verschiedene Möglichkeiten auf. Viel Spaß beim Erweitern deiner Lexik.

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Jeden Tag etwas Neues lernen: Ideen, Anregungen, Quellen

In der Abwechslung liegt der Schlüssel zum erfolgreichen Gehirntraining. Jung bleibst du im Kopf, wenn dein Denken die Richtung ändern kann. Nutze die breite Vielfalt der Angebote, um vergnügliche und interessante Trainingseinheiten für dein Gehirn zu finden.

Wir haben ein Potpourri an Ideen für das Motto "Jeden Tag etwas Neues lernen" gesammelt. Die meisten Vorschläge sind kurz und kostenlos. Schon fünf Minuten täglich bringen dich weiter.

Folgende Möglichkeiten für das tägliche Gehirn-Abenteuer mit Trainingseffekt möchten wir dir empfehlen: ► Websites und Apps (meist kostenlos) mit täglich neuer Wissensanregung ► kurze und mittellange Gehirnherausforderungen ► Ideen für längerfristige Lernprojekte ► Lerneinheiten aus deinem Alltag

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Wie funktioniert das Major-System?

Beim Major-System werden Konsonanten (als Laute) Ziffern zugeordnet. Auf dieser Basis erfolgt eine Zuordnung von Wörtern bzw. Bildern zu Zahlen. Diese Bilder können wesentlich leichter und länger gemerkt werden, als die hierdurch symbolisierten Zahlen.

Probiere es unbedingt aus. Du wirst dir so ein großartiges Zahlengedächtnis spielerisch erarbeiten. 

So wirst du zum Memorierwunder! ► Anwendung und Tipps zum Major-System ► Regeln zur Kodierung ► Vorteile und Nachteile ► Umfrage und Videos

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Daniel Kahneman: Schnelles Denken, langsames Denken – Zusammenfassung

Hier liest du eine Buchzusammenfassung zu "Schnelles Denken, langsames Denken" von Daniel Kahneman. Die Kurzfassung wurde von Blinkist erarbeitet und für blueprints zur Verfügung gestellt.

Wer dieses Buch lesen sollte:
  • Jeder, der sich für die Funktionsweise und Fehleranfälligkeit unserer Gehirne interessiert.
  • Jeder, der wissen will, wie wir Urteile fällen und Probleme lösen.
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Eines der wichtigsten Bücher der letzten 50 Jahre ► prägnant zusammengefasst ► erkenne in den folgenden 12 Punkten deine Fehlurteile ► erfahre erprobte Vorgehensweisen für bessere Entscheidungen.

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Wie funktioniert Psychohygiene? 3 einfache, wirksame Schritte

Egal ob Leistungsgesellschaft, Zukunftsängste oder Beziehungsstress, sie alle laufen unmittelbar auf dasselbe hinaus: Die Seele leidet und der Körper schreit auf. Damit das nicht passiert, sollten wir uns regelmäßig um unsere seelische Gesundheit bemühen. Mit Hilfe der Psychohygiene lernen wir, wie Teufelskreise durchbrochen werden, Stress reduziert wird und wir der Psyche eine Erholung gönnen. Wir lösen uns von Ballast und tun etwas für unser seelisches und körperliches Wohlbefinden. Häufig ist nämlich der Grund für physische Probleme, wie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen, unsere psychische Belastung. Erfahre hier, was du machen kannst, wie Psychohygiene funktioniert und mit welcher einfachen Übung du deinen Geist wieder auf Vordermann bringst.

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Brainwalking – das perfekte Training für Körper und Geist

Ob wir uns eine Idee ergehen, unseren Körper und Geist fit halten oder unsere Kreativität fördern wollen, das Denkvermögen lässt sich großartig im Gehen schulen. Das wussten bereits die alten Philosophen.

Lies hier einen Beitrag, den wir zusammen mit der lizensierten MAT-Trainerin der GfG, Ursula Bissinger, erstellt haben.

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Negative Gedanken transformieren und durch positive ersetzen

Leicht fallen wir in Gedanken, die unser Selbstwertgefühl und unsere Freude am Leben wie mit einem Hammer niederschlagen. Wir weiden uns an negativen Zukunftsszenarien und leisten bewundernswerte Detektivarbeit bei der Identifizierung eigener Schwächen und Fehler. Wie können wir diese negativen Gedanken stoppen und dauerhaft loswerden? Wie können wir sie in positive umwandeln?

Schon im Buddhismus - lange vor Beginn unserer Zeitrechnung - finden wir den Tipp, negative Geistestätigkeit achtsam wahrzunehmen und es einmal mit deren Gegenteil zu versuchen. Der konkrete Vorgang besteht aus drei Schritten und ist gar nicht so schwer.

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Das Mu von Joshu

Ein Mönch fragte einmal Meister Joshu:

"Hat ein Hund die Buddha-Natur oder nicht?"

Joshu sagte:

"Mu!"

Das Koan "Das Mu von Joshu" ist eines der bekanntesten und wird oft als erstes Koan gegeben, das ein Zen-Schüler in der Rinzai-Tradition studieren muss. Es soll nicht unbedingt gelöst werden, stattdessen soll schon die geistige Arbeit damit tiefe Einblicke und Erhellungen fördern.

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Was ist ein oder der Erlkönig? | Bedeutung

  1. Ein Vogel
  2. Ein Dämon
  3. Ein Fahrzeug
  4. Ein Lied
  5. Ein Titel 

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Wie fühle ich mich fitter? | Kleine, teils schnelle Maßnahmen mit großen Wirkungen für Körper und Geist

Kennst du diese Tage, an denen du dich nicht so richtig fit fühlst? Körper, und damit zumeist auch unser Geist, hängen ein wenig durch. Doch wir können nun nicht einfach in den Urlaub fahren, eine Auszeit nehmen und die Aufgaben liegen lassen. Wir haben auch nicht viel Zeit für Aktivitäten, um uns wieder fitter zu fühlen und zu unserer normalen Leistungsfähigkeit zurückzufinden.

Die folgenden kleinen und schnellen Maßnahmen können helfen, sich wieder fitter zu fühlen und teilweise bei häufiger Durchführung auch dazu führen, mittelfristig das Niveau der gefühlten Fitness zu steigern.

Erfahre alles, um dich schnell mit erprobten Maßnahmen wieder fit zu fühlen ► jeweils 1 Langfrist-Tipp und 1 Schnell-Tipp ► langfristig günstige Gewohnheiten ► z. B. Kraft des Rituals ► Fitness-Frühstück ► Besser schlafen ► Fitness beginnt im Gehirn  ...

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Besser konzentrieren: bewährte Tipps, Wege, Maßnahmen und Übungen

Wie konzentriere ich mich besser? Ob beim Lernen, beim Lesen, beim Lösen von Aufgaben oder beim Arbeiten, Konzentration ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch da sind so viele Ablenkungen, so viele kleine Störenfriede und vielfältige Verführer, die verhindern, dass wir voll und ganz bei einer Sache sind. "Mind-Wandering" also, wandernder Geist, nennen Psychologen dieses Phänomen. Teilweise ist das Umfeld die Erklärung, teilweise sind die Ablenkungen hausgemacht und viele können durch einfache Maßnahmen und Übung verhindert werden.

Wie schaffe ich es, in weniger Zeit bessere Ergebnisse zu erzielen? Wie schaffe ich es, mich auf eine Sache zu fokussierenGleichzeitig Fokus und geistige Ruhe während meines Tätigseins zu erfahren?

Lese hier, was wir tun können, um uns besser zu konzentrieren ► Störquellen erkennen und beseitigen ► Selbstorganisation ► Konzentration trainieren ► hilfreiche Beiträge von blueprints.de

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Anregung für die kommende Woche

Diese Anregung für die kommende Woche mag sich zunächst komisch anhören. Doch putze in der kommenden Woche die Zähne trotzdem mit der anderen Hand, auch wenn du eine elektrische Zahnbürste verwendest. Durch den Handwechsel werden andere Hirnregionen genutzt und dies fördert unsere geistige Leistungsfähigkeit. Vielleicht fallen dir weitere Handlungen ein, die du ab und an mit der anderen Hand durchführen kannst. Hier findest du weitere Ideen:

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Wie du in wenigen Minuten das Jonglieren mit drei Bällen lernen kannst

Was entspannt und macht gleichzeitig schlau?

Jonglieren trainiert dein Gehirn auf hervorragende Weise und muntert auf, wie u.a. ZEIT-ONLINE zu berichten weiß. Das Balancieren von drei Bällen ist leicht zu erlernen.

Entdecke unsere anschauliche "ruckzuck-erlernt" - Video-Anleitung:

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8.3. Neues erleben

Das Gehirn profitiert von neuen Erfahrungen und Herausforderungen. Dies bedeutet nicht, dass man ständig nach außergewöhnlichen Erlebnissen suchen muss; kleine Änderungen in der Routine können bereits große Wirkung zeigen. Versuche, regelmäßig neue Routen auf dem Weg zur Arbeit zu nehmen, neue Hobbys auszuprobieren oder sogar die Art und Weise zu ändern, wie alltägliche Aufgaben erledigt werden. Jede kleine Abweichung vom Gewohnten ist eine Chance für das Gehirn zu wachsen.

8.4. Körperliche Aktivität und Sport

Regelmäßige körperliche Aktivität und Sport sind nicht nur für den Körper, sondern auch für das Gehirn von großem Nutzen. Bewegung erhöht die Freisetzung von Neurotrophinen, Proteinen, die das Wachstum und die Überlebensfähigkeit von Neuronen unterstützen. Studien haben gezeigt, dass aerobe Übungen, wie Laufen oder Schwimmen, besonders effektiv sind, um die Gehirnstruktur zu verbessern und kognitive Funktionen zu fördern.

8.5. Meditation und Achtsamkeit

Meditation und Achtsamkeitsübungen haben sich als wirkungsvolle Werkzeuge erwiesen, um Stress zu reduzieren, die Aufmerksamkeit zu schärfen und emotionales Gleichgewicht zu fördern. Durch regelmäßige Praxis können diese Techniken die Dichte der grauen Substanz in Bereichen des Gehirns erhöhen, die für Selbstregulierung und bewusste Wahrnehmung verantwortlich sind. Dies führt zu einer verbesserten emotionalen Resilienz und fördert eine tiefere, dauerhafte Zufriedenheit.

Beitrag: Wie erlernt man Meditation?

Wie erlernt man Meditation und warum ist sie so hilfreich für uns?

Im Artikel liest du, wie man Meditation erlernt, welche Vorteile sie bei regelmäßiger Anwendung bietet und wie jeder Meditation schnell erlernen kann.

Nutze auch die zwei MP3-Meditationsübungen samt Anleitung zum kostenfreien Download.

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8.6. Ernährung und Neuroplastizität

Die Ernährung spielt auch eine Rolle bei der Unterstützung der Neuroplastizität. Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und B-Vitamine tragen zur Gesundheit der Neuronen bei und unterstützen die Bildung neuer neuronaler Verbindungen. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Nüssen und Vollkornprodukten, kann die kognitive Funktion unterstützen und das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen verringern.

Beitrag: Gehirnleistung steigern pflanzlich

Gehirnleistung steigern – 18 Wundermittel aus der Natur

Isst du auch gerne? Willst du auch dein Gehirn fit halten und sogar deine Denk- und Behaltensleistung steigern? Dann ist dieser Artikel sicher auch etwas für dich. Lese über wahre "Wundermittel" und ihre Wirkung. Du findest auch Videos und Anregungen zu Verwendung der schmackhaften Gehirnleistungs-Steigerer. 

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8.7. Ein neuroplastizitätsförderndes Umfeld

Die Gestaltung einer Umgebung, die die Neuroplastizität fördert, kann sowohl die physische als auch die soziale Umgebung umfassen. Auf der physischen Ebene bedeutet dies, einen Lebensraum zu schaffen, der Bewegung, Entspannung und geistige Anregung unterstützt. Dies kann durch die Schaffung spezieller Bereiche für Bewegung und Meditation, die Bereitstellung von Materialien für kreative Tätigkeiten oder die Reduzierung von Ablenkungen erreicht werden.

Auf der sozialen Ebene geht es darum, ein Netzwerk aus Freunden, Familie und Kollegen aufzubauen, die die persönlichen Bestrebungen unterstützen und fördern. Die Einbindung in eine Gemeinschaft, die ähnliche Ziele verfolgt, kann einen bedeutenden Unterschied machen. Sie bietet nicht nur praktische Tipps und Ratschläge, sondern auch emotionale Unterstützung und Ermutigung. Ebenso wertvoll ist die Möglichkeit, Erfahrungen zu teilen und voneinander zu lernen.

Das Problem der Überforderung

Ein kritischer Punkt betrifft die potenzielle Überforderung des Gehirns durch zu intensive oder falsch angeleitete Versuche, die Neuroplastizität zu fördern. Die ständige Suche nach neuen Herausforderungen und ständiges Lernen können auch zu Stress und Überarbeitung des Gehirns führen, insbesondere wenn nicht genügend Zeit für Erholung und Konsolidierung des Gelernten eingeräumt wird. Dies kann paradoxerweise die kognitiven Funktionen beeinträchtigen, anstatt sie zu verbessern. Ein Beispiel hierfür ist das Phänomen des "Burnouts", das nicht nur ein Problem der Arbeitswelt ist, sondern auch in Lern- und Trainingskontexten auftreten kann.

9. FAQ zur Neuroplastizität

Kann jeder seine Neuroplastizität verbessern? Ja, unabhängig vom Alter kann jeder seine Neuroplastizität durch gezielte Übungen, eine gesunde Lebensweise und kontinuierliches Lernen fördern.
Wie wirkt sich Bewegung auf die Neuroplastizität aus? Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Freisetzung von Neurotrophinen, die das Wachstum und die Überlebensfähigkeit von Neuronen unterstützen, und verbessert so die Neuroplastizität.
Sind die Effekte der Neuroplastizität dauerhaft? Die durch Neuroplastizität erzielten Veränderungen können dauerhaft sein, besonders wenn die entsprechenden Übungen oder Verhaltensweisen regelmäßig praktiziert werden.
Welche Auswirkungen hat Neuroplastizität auf das Lernen? Neuroplastizität ermöglicht es dem Gehirn, sich an neue Informationen anzupassen und diese effizienter zu verarbeiten, was das Lernen und die Gedächtnisbildung verbessert.
Kann Neuroplastizität bei der Rehabilitation von Gehirnverletzungen helfen? Ja, Therapien, die auf den Prinzipien der Neuroplastizität basieren, können wesentlich zur Rehabilitation nach Gehirnverletzungen beitragen, indem sie die Entwicklung neuer neuronaler Pfade fördern.
Gibt es Risiken oder Grenzen bei der Nutzung der Neuroplastizität? Während die Nutzung der Neuroplastizität viele Vorteile bietet, gibt es Risiken und ethische Bedenken, insbesondere bei nicht ausreichend erforschten oder invasiven Methoden zur Gehirnmodifikation.
Wie kann ich meine Neuroplastizität im Alltag fördern? Durch regelmäßige körperliche und geistige Aktivitäten, gesunde Ernährung, soziale Interaktionen, Achtsamkeitspraktiken und kontinuierliches Lernen kannst du deine Neuroplastizität im Alltag fördern.

10. FunFacts zur Neuroplastizität

  1. Gehirnzellen auf Bestellung: Wusstest du, dass das menschliche Gehirn die Fähigkeit hat, im Erwachsenenalter neue Neuronen zu produzieren? Dieser Prozess, bekannt als Neurogenese, findet hauptsächlich im Hippocampus statt, einem Bereich, der für das Lernen und die Erinnerungen zuständig ist. Früher glaubte man, dass wir mit einer festen Anzahl von Gehirnzellen geboren werden, die im Laufe des Lebens abnehmen. Die Entdeckung der Neurogenese revolutionierte unser Verständnis vom Gehirn und seiner Plastizität.
  2. Die Macht der Vorstellung: Forschungen haben gezeigt, dass allein das Visualisieren einer Handlung dieselben Gehirnregionen aktivieren kann wie die tatsächliche Ausführung dieser Handlung. Musiker und Sportler nutzen diese Erkenntnis häufig, um ihre Fähigkeiten durch mentales Training zu verbessern. Stell dir vor, du spielst Klavier oder triffst den perfekten Basketballwurf, und dein Gehirn arbeitet fast so hart wie bei der echten Aktion!
  3. Zweisprachigkeit formt das Gehirn: Menschen, die mehr als eine Sprache sprechen, zeigen unterschiedliche Muster der Gehirnaktivität im Vergleich zu denen, die nur eine Sprache sprechen. Zweisprachigkeit kann das Gehirn strukturell verändern und verbessert die kognitive Flexibilität, das Problem­lösungs­vermögen und sogar den Schutz vor dem kognitiven Verfall im Alter.
  4. Das Gehirn ist ein Energiesparer: Trotz seiner bemerkenswerten Fähigkeit zur Neuroplastizität ist das Gehirn auch erstaunlich effizient in der Energieverwendung. Es verwendet etwa 20 % der Gesamtenergie des Körpers, obwohl es nur 2 % des Körpergewichts ausmacht. Diese Effizienz ist lebenswichtig, da das Gehirn ständig aktiv ist, selbst im Schlaf.
  5. Lachen und Lernen: Humor und Lachen sind nicht nur gut für die Seele, sondern können auch die Neuroplastizität fördern. Studien zeigen, dass Lachen die Freisetzung von Dopamin im Gehirn erhöht, was die Lernfähigkeit und das Gedächtnis verbessert. Also, das nächste Mal, wenn du etwas Neues lernst, versuche, den Humor in der Situation zu finden – es könnte deinem Gehirn helfen, sich besser zu erinnern!

11. Ergänzungen und Fragen von Leser:innen

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Geschrieben von

Peter Bödeker
Peter Bödeker

Peter hat Volkswirtschaftslehre studiert und arbeitet seit seinem Berufseinstieg im Bereich Internet und Publizistik. Nach seiner Tätigkeit im Agenturbereich und im Finanzsektor ist er seit 2002 selbständig als Autor und Betreiber von Internetseiten. Als Vater von drei Kindern treibt er in seiner Freizeit gerne Sport, meditiert und geht seiner Leidenschaft für spannende Bücher und ebensolche Filme nach.

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